Das MADD-Projekt
Yves Bolognini
Die Daten des GWR, des Eidgenössischen Gebäude- und Wohnungsregisters der Schweizerischen Eidgenossenschaft, müssen allgemein zugänglich sein. Bis vor kurzem war der Prozess der Datenbereitstellung mit einem hohen manuellen Aufwand verbunden. Das Bundesamt für Statistik (BFS) als Initiator des Projekts beschreibt das MADD-Projekt wie folgt: "MADD, ein Akronym für "Mise A Disposition des Données" (Daten, die zur Verfügung gestellt werden), ist ein Projekt, das von der Abteilung GEWO (Gebäude und Wohnungen) des BFS durchgeführt wurde. Ziel des Projekts war es, den Bestellvorgang so weit wie möglich zu automatisieren und den Nutzern einen standardisierten Zugang zu den GWR-Daten zu ermöglichen.
Trotz der vielen Herausforderungen war es dank der guten Zusammenarbeit zwischen dem BFS und Camptocamp möglich, eine zuverlässige, den Anforderungen entsprechende Lösung zu spezifizieren, zu entwickeln und im Juni 2021 in Betrieb zu nehmen.
Viele Akteure in der Schweiz benötigen Zugang zu Gebäude- und Wohnungsdaten und verteilen dementsprechend Aufträge. Vor der Einführung des MADD wurden die Dokumente für diese Aufträge weitgehend manuell erstellt. Ziel des Projekts war es, den Prozess zu automatisieren und den Standard eCH-0206 zu implementieren, der das XML-Format der Ausgabedaten beschreibt.
Daten und Upload-Anfragen werden über eine Schnittstelle namens SEDEX an das MADD übermittelt. Die Daten werden dann validiert und entsprechend der Anfragen gefiltert. Schliesslich sind zwei Ausgaben möglich:
- Eine Zip-Datei für jeden Antrag, der zum Herunterladen zur Verfügung gestellt wird, mit Login-Zugang ("GUI")
- Ein XML-Webdienst ("REST"), der den eCH-0206-Standard umsetzt, mit direktem Zugriff auf die Daten anhand von Parametern
Komplexer Prozess
Die erste Herausforderung war die Komplexität der Daten selbst. Die über SEDEX übermittelten Datenbestellungen sind so strukturiert, dass eine dynamische Abfragekonstruktion erforderlich war. Auch das XML-Ausgabeformat und das Webservice-Abfragesystem sind besonders komplex. Ein wichtiger Teil des Projekts war daher dem Verständnis der vorgeschriebenen Formate und Mechanismen gewidmet. Andere Probleme betrafen das Prinzip der Aktualisierung der Daten und der Abfragen, ohne dass es zu Systemausfällen kommt. Das Volumen der erzeugten XML-Dateien stellte ein weiteres Problem für die Datenverarbeitung und die Leistung dar.
Diese Schwierigkeiten wurden vor allem dank dem Fachwissen der Mitarbeiter des BFS und der technischen Kompetenz des Entwicklungsteams auf Seiten von Camptocamp überwunden. Beide Parteien zeigten Bereitschaft, Offenheit und Pragmatismus, um eine ideale und stets lösungsorientierte Zusammenarbeit zu gewährleisten. Auf der technischen Seite erleichterte eine moderne, auf Docker-Containern basierende Software Factory den Bereitstellungsprozess und die Implementierung einer skalierbaren Architektur.
Anpassung an den Wandel
Dieses Projekt erforderte in mehreren Fällen eine hohe Anpassungsfähigkeit. Einerseits wurden angesichts der Dauer des Projekts und seiner Entwicklung in mehreren aufeinanderfolgenden Phasen die Teams sowohl auf Seiten des BFS als auch auf Seiten von Camptocamp mehrfach verändert. Andererseits waren der eCH-0206-Standard und das SEDEX-Tool zu Beginn des Projekts noch nicht fertig, sondern wurden erst im Laufe des Projekts entwickelt. Im Zuge dieses Projekts konnte die Norm dank des praxisbezogenen Feedbacks zu ihrer Umsetzung iterativ verbessert werden.
Die Organisation und die Überwachung des Projekts waren daher besonders wichtig. Das Scrum-Entwicklungsframework, das von Anfang an eingesetzt wurde, ermöglichte es den Teams, reaktiv zu sein und die richtigen Entscheidungen zum richtigen Zeitpunkt zu treffen, während gleichzeitig Budgets und Fristen eingehalten wurden. Die sehr regelmässigen Sitzungen konnten die Nachteile der coronabedingten Notwendigkeit für dezentrales Arbeiten abmildern. Ausreichend lange Zeiträume für den Wissenstransfer sorgten für reibungslose Übergänge zwischen den Mitarbeitern.
Der Schlüssel zum Erfolg
Der Erfolg des MADD-Projekts ist somit auf die Kombination aus einer effizienten, durch Scrum unterstützten Organisation, den Kompetenzen der Teams, der Anpassung an Veränderungen und einer auf Offenheit, Verfügbarkeit und Positivität basierenden Zusammenarbeit zurückzuführen. Das BFS unterstreicht: "Das Team von Camptocamp hat nicht nur durch seine fachlichen und technologischen Kompetenzen, sondern auch durch seine zielgerichteten Lösungsvorschläge und seine sehr kurzen Reaktionszeiten eine effiziente und termingerechte Durchführung des Projekts ermöglicht. Das BFS schätzte die Professionalität und das Engagement von Camptocamp für den Erfolg des Projekts sehr".
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