Im Ökosystem Open-Source-Geoinformationssysteme bieten so genannte Kartenserver eine Reihe von wesentlichen Funktionen und Diensten, die von webbasierten und Desktop-Anwendungen benötigt werden. GeoServer, einer der am weitesten verbreiteten Kartenserver, ist in Java geschrieben und baut auf der GeoTools-Bibliothek auf.
Im Kern ermöglicht der GeoServer die Veröffentlichung von Geodaten als Webdienste nach den Standards des Open Geospatial Consortium (OGC), wie Web Map Service (WMS) für Rasterdaten und Web Feature Service (WFS) für Vektordaten. Dieser Prozess wird von einer umfassenden, benutzerfreundlichen UI unterstützt, die eine umfangreiche Konfiguration ermöglicht, einschliesslich der Gestaltung von Ebenen und der Definition verschiedener Parameter (Kartengrösse, Massstab usw.). Alternativ kann auch eine REST-API für die Konfiguration verwendet werden. Die derzeit implementierten OGC-Standards, die hauptsächlich für Kartendienste und Styling verwendet werden, sind folgende:
Web Feature Service (WFS)
Web Map Service (WMS)
OpenGIS Web Map Tile Service (WMTS)
Web Coverage Service (WCS)
Geografische Markup Language(GML)
Keyhole Markup Language (KML)
Filterkodierung (FE)
Styled Layer Descriptor (SLD)
Darüber hinaus bietet der GeoServer die Möglichkeit, Koordinaten im laufenden Betrieb zu transformieren. Dies ist besonders nützlich für Client-Anwendungen, die das Reprojizieren von Kartenebenen nicht unterstützen. In solchen Fällen kann GeoServer die Reprojektion auf der Grundlage des umfangreichen Repository für geodätische Parameter und Referenzsysteme EPSG durchführen.
Um ein modernes Rendering von Geodaten zu ermöglichen, unterstützt GeoServer das Caching von gekachelten Kartendiensten über GeoWebCache. Diese integrierte Java-Komponente dient als Zwischenspeicher für gerenderte Kartenebenen, die in gleich grosse Kacheln für vordefinierte Zoomstufen unterteilt sind, wodurch die Leistung des Rendering-Prozesses in der Client-Anwendung erheblich verbessert wird.
Eine leistungsstarke Eigenschaft von GeoServer ist die Möglichkeit, mit Erweiterungen zu arbeiten, die als Add-ons zur jeweiligen Instanz von GeoServer hinzugefügt werden. Von der ständig wachsenden Liste der Erweiterungen, die hier zu finden ist, sind insbesondere die folgenden zu nennen:
GeoFence für umfangreiche räumliche Daten- und Zugriffsbeschränkungen
INSPIRE für einen erweiterten Capabilities Teil für zusätzliche Metadaten
Vector Tiles für die Unterstützung von gekachelten Vektordaten (neben den bereits implementierten Raster Tiles)
GeoServer "Cloud-fähig" machen
Ausgehend von unserer Arbeit am NexSIS-Projekt, bei dem die zentralen Komponenten von GeoServer als Microservices in einer orchestrierten Cloud-Umgebung (z. B. Kubernetes-Cluster) ausgeführt werden, hat Camptocamp die mit GeoServer eng verwandte Anwendung GeoServer Cloud entwickelt. GeoServer Cloud Instanzen sind inzwischen in 7 unserer Kundenprojekte in Betrieb oder stehen kurz vor der Implementierung, und wir sind zuversichtlich, dass GeoServer Cloud den Weg des klassischen GeoServers in die Cloud ebnen wird. Die wichtigsten Vorteile von GeoServer Cloud sind:
Kosteneffizienz
Rechen- und Speicherressourcen können je nach Leistungsmerkmalen und Ressourcenbedarf des jeweiligen Dienstes nach Bedarf skaliert werden. Dadurch entfällt die übermässige Bereitstellung von Hardware, die normalerweise mit dem monolithischen GeoServer einhergeht.Flexible Skalierbarkeit
Jeder Microservice ist logisch isoliert. Wenn ein Microservice geändert wird, um ihn zu skalieren, sind die anderen davon nicht betroffen. Darüber hinaus ist die Skalierung auf null Instanzen ungenutzter Microservices genauso wichtig wie die Fähigkeit zur Skalierung, um die Nachfrage oder Hochverfügbarkeitsanforderungen zu erfüllen.Ausfallsicherheit
Wenn ein Microservice ausfällt, hat das keine Auswirkungen auf die benachbarten Dienste.- Einfaches Management
Der Einsatz von Automatisierung zur Bereitstellung von Anwendungsfunktionen wird durch die zentralisierte und ausgelagerte Anwendungskonfiguration gefördert und erleichtert.
Unser Engagement
Camptocamp leistet seit über 10 Jahren einen aktiven Beitrag zum Open Source ProjektGeoServer. Das Repository für die Anwendung GeoServer Cloud ist unter zu finden.
Neben den laufenden Beiträgen zum Projekt bieten wir eine Reihe zusätzlicher Lösungen an, wie z. B. ein Docker-Image für den klassischen GeoServer und ein weiteres Image, das eine Standardinstallation von GeoServer mit einigen der am häufigsten verwendeten Plugins (z. B. control-flow, CSS, Vector Tiles, Image Pyramids, INSPIRE, libjpeg-turbo und MBStyle) bereitstellt.
Wir bieten auch Infrastructure-as-Code Tools an, um den Einsatz von GeoServer zu verwalten, z. B. Helm-Charts für GeoServer Cloud und einen Terraform Provider für die Konfiguration von GeoServer.
Unsere beliebten Schulungen über den Einsatz und die Konfiguration von GeoServer können hier angefordert werden.
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